ExpressNote zur Epigenomics AG: Dr. Thomas Taapken als künftiger CFO überzeugt genauso wie Epi ProColon 2.0
Das neue Gesicht, das das Krebsdiagnostik-Unternehmen Epigenomics (WKN: A0BVT9/ Börsenkürzel: ECX) in der Zukunft auch am Kapitalmarkt repräsentieren wird, passt nach Auffassung des Fachanalysten Thomas Schießle von MIDAS Research zu den künftigen Unternehmensherausforderungen. Dr. Thomas Taapken wird neuer Finanzvorstand und – wie bereits Mitte Dezember 2010 angekündigt – zum 1. April 2011 die Nachfolge von Dr. Oliver Schacht antreten. Für einen nahtlosen Übergang ist also gesorgt.
Das Profil des neuen ähnelt dem des noch amtierenden Ressortleiters, ergänzt der Fachanalyst, M&A-Expertise und US-Erfahrung kennzeichnen die Werdegänge beider.
Derzeit ist der künftige Finanzchef von Epigenomics noch bei seinem jetzigen Arbeitgeber Biotie Therapies Corp. (NASDAQ-OMX / BTH1V) mit der Abwicklung einer Übernahme beschäftigt. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das in Finnland ansässige Biotech-Unternehmen (CNS, Atemwegserkrankungen) die private Synosia Therapeutics Holding AG mit Biotie-Aktie kaufen möchte. Der Biotie-Aktienkurs beantwortete die Transaktionsankündigung binnen Tagen mit einer Kursverdopplung, die Marktkapitalisierung übersprang EUR 115 Mio.
Während seiner gesamten Karriere war Taapken an einer Vielzahl von strategischen Transaktionen, darunter Akquisitionen, Mergers, Veräußerungen sowie private Finanzierungen und öffentliche Aktienemissionen, beteiligt. Zu Biotie Therapies Corp. kam er 2008 durch den Zusammenschluss von Biotie und elbion NV, deren Finanzvorstand er seit 2005 war. Zuvor arbeitete er ‘auf der anderen Seite des Kapitalmarktes’, so Biotechanalyst Schießle. Er war von 2003 bis 2005 Partner bei der DVC Deutsche Venture Capital und damit einer der Investoren in den frühen Tagen des Berliner Molekulardiagnostik-Herstellers Epigenomics. Wichtige Erfahrungen machte er von 1998 bis 2002 in San Francisco, von wo aus die US-amerikanische Venture-Capital-Firma Burrill & Company ihre Engagements steuerte. Zuvor arbeitete Taapken für mehrere Jahre bei Sanofi-Aventis in den USA und Deutschland.
Mit der Wahl hofft der Aufsichtsrat der Berliner, den idealen Finanzvorstand gefunden zu haben, um in die nächste Phase der Unternehmensentwicklung zu starten. In der Tat wird das gesamte wirtschaftliche Potenzial von Epigenomics ohne M&A-Aktivitäten kaum zu heben sein. Weitere Industriepartnerschaften stehen ja bekanntermaßen noch aus und als Technologieführer könnte der Hersteller der Epi proColon-Tests durchaus eine aktive Rolle spielen, merkt der MIDAS-Analyst an und ergänzt, dass zuvor der Roll-out des Hauptwerttreibers im Produktportfolio konsequent fortgesetzt werden müsse.
Für den Vertrieb zeichnet Geert Nygaard, der CEO, verantwortlich. Damit sind die wesentlichen strategischen Themen im Vorstand vertreten. Was aus Sicht des Biotechanalysten von MIDAS-Research in den kommenden Wochen noch ansteht, ist die zügige und nachdrückliche Stärkung der Präsenz im überaus wichtigen US-Markt. Ein erfahrener US-amerikanischer Marketing- und Verkaufsleiter wird nicht nur die US-Tochtergesellschaft zu leiten haben, vielmehr ist auch dort alle Kraft auf die Kommerzialisierung zu lenken und damit die Vermarktungsstrategie des Bluttests für Darmkrebs in den USA zum Erfolg zu führen. Im Terminkalender des neuen Verkaufsleiters wären bereits für Februar sehr wichtige Einträge.
Die US-Zulassungsbehörde FDA lädt schon in wenigen Wochen zum sogenannten Pre-IDE-Meeting. Mit diesen Gesprächen wird der Rahmen für die Zulassungsanforderungen abgesteckt. Es wird das Produktkonzept vorstellt und mit der Behörde erörtert. Wichtige Fragestellungen sind darüber hinaus, wie der Test klinisch eingesetzt werden soll und welche klinischen Daten zur Unterstützung eines Zulassungsantrags für die Vermarktung in den USA notwendig sind.
Inzwischen steht mit Epi proColon 2.0 die zweite Produktgeneration bereit. Der verbesserte Test ist für den US-Markt sowie als zweite Produktgeneration für den europäischen Markt vorgesehen. Höhere Qualität im Workflow und bessere Automatisierbarkeit sind die operativen Verbesserungen. Das neue Produkt wird auf Reagenzien aufbauen, die unter dem sogenannten cGMP-Standard hergestellt wurden, einem von der FDA geforderten Qualitätsstandard, der auch mit der eingesetzten Hardware erreicht wird. Die Durchführung des neuen Tests wurde vereinfacht und zeitlich gestrafft. Während das neue Verfahren die gleiche epigenetische Veränderung des Septin9-Gens in einer Blutprobe nachweist, wurden Verbesserungen eingeführt, die auf den Ergebnissen jüngerer Studien, Wünschen derzeitiger Nutzer des Verfahrens in Europa sowie Ergebnissen von Marktforschung in den USA beruhen.
Nicht weniger wichtig, so Analyst Schießle, sind die mit dem neuen Testkonzept erreichten klinischen Verbesserungen. Eine klinische Konzeptstudie mit 97 Darmkrebsfällen und 159 Kontrollprobanden hat gezeigt, dass das verbesserte Verfahren eine Sensitivität für Darmkrebs von 91% bei einer Spezifität von 87% erreicht. Insbesondere war der Test in dieser Studie in der Lage, 22 von 27 Krebsfällen im Stadium I (78%) und 25 von 25 Fällen im Stadium II (100%) korrekt nachzuweisen. Sehr gute Argumente, so Schießle, für die Gespräche mit den Krankenkassen, die den Nutzen als Massen-Früherkennungstest kritisch analysieren werden, sollen sie diesen doch bezahlen.
Bevor es soweit ist, nämlich in der zweiten Jahreshälfte 2011, soll der verbesserte Epi proColon 2.0 schon in Europa und weiteren Märkten eingeführt werden; sicherlich nicht zum Schaden der Verkaufsstatistik.
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